Ein Jahr GEG der erste Rückblick

Ein Jahr GEG: Was hat sich geändert? Welche Heizsysteme sind zukunftssicher, welche Förderungen lohnen sich, und worauf sollten Eigentümer jetzt achten? Der Rückblick zeigt Chancen, Herausforderungen und Handlungsoptionen für Ihre Immobilie.

Die Energiewende im Gebäudesektor schreitet unaufhaltsam voran. Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und seiner Novelle 2024 – oft als „Heizungsgesetz “ bezeichnet – legt der Gesetzgeber verbindliche Vorgaben und Regelungen für Energieeffizienz, den Einsatz erneuerbarer Energien und die Modernisierung bestehender Heizungsanlagen fest.

Für Eigentümer, Wohnungs­eigentümer­gemeinschaften und Hausverwaltungen stellt sich dabei eine zentrale Frage: Wie lassen sich Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit, Fördermöglichkeiten und erneuerbare Energien optimal miteinander verbinden?

Nach gut einem Jahr GEG wagen wir einen ersten Rückblick.

Warum das GEG für Immobilieneigentümer so wichtig ist

Seit 2020 bündelt das GEG die bisherigen Regelwerke EnEV, EnEG und EEWärmeG in einem einzigen Gesetz. Ziel ist es, den Primärenergieverbrauch und den CO₂-Ausstoß von Bestands- und Neubauten langfristig zu senken. Wesentliche Neuerungen der Novelle 2024:

  1. Pflichtanteil erneuerbarer Energien
    Neu installierte Heizungen müssen mindestens 65 % ihres Wärmebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken – etwa Solarthermie, Biomasse oder Wärmepumpen.
  2. Effizienz-Benchmarks
    Neubauten müssen strenge Effizienzklassen erreichen; Bestandsgebäude profitieren von Übergangsfristen, müssen aber bis spätestens 2045 klimaneutral sein.
  3. Nachweis- und Sanktionspflicht
    Eigentümer müssen die Einhaltung belegen; bei Verstößen drohen Bußgelder und Nachrüstauflagen.

Frühzeitige Planung ist entscheidend, denn wer erst bei einer Havarie aktiv wird, steht häufig vor teuren Notlösungen. Ziel und Weg des GEG sind klar – die Umsetzung bleibt jedoch anspruchsvoll.

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Die Praxis und das GEG

In der Praxis haben sich vier Heizsystemklassen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen herauskristallisiert:

Heizsystem Vorteile Herausforderungen
Fernwärme Geringer Wartungsaufwand; Pflichten beim Netzbetreiber Nur lokal verfügbar; Anschluss- und Netzentgelte können hoch sein
Gasetagenheizung Dezentrale Steuerung; vergleichsweise niedrige Investitionskosten; hohe Individualität Wenige zulässige Varianten; zentrale Modernisierung oft aufwendig und teuer
Wärmepumpe Klimafreundlich; hohe Förderfähigkeit Hohe Anfangsinvestition; Effizienz abhängig vom Dämmstandard
Hybridheizung Hohe Flexibilität; Kombination fossiler und erneuerbarer Energien; gut für ältere Objekte Systemkomplexität; höhere Anlagen- und Steuerungskosten; hoher Planungsaufwand

Ein ganzheitlicher Blick auf Gebäudehülle, Nutzungsprofil und Finanzierungskonzept fördert die Wahl der wirtschaftlichsten Lösung. In der Praxis führt in der Regel kein Weg an Fachplaner und einem Energieberater für eine gelungene Sanierung vorbei.

Der Trumpf des GEG - Fördermittel

Bund und Länder bieten umfangreiche Förderprogramme an, etwa BAFA-Zuschüsse, KfW-Darlehen und regionale Beihilfen. Entscheidend sind:

  • Antragstellung vor Investition
  • Kombinierbarkeit verschiedener Förderwege
  • Amortisationsdauer je nach Gebäudebeschaffenheit

Wer Fördermittel geschickt nutzt, kann die Gesamtkosten um bis zu 40 % senken und gleichzeitig den CO₂-Fußabdruck deutlich reduzieren.

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Ganzheitliche Empfehlung: Jetzt planen, später profitieren

Ein frühzeitiger Systemvergleich vermeidet Notmaßnahmen und spart langfristig Kosten. Empfehlenswert ist daher:

  • Frühzeitige Analyse des Ist‑Zustands
  • Vergleich mehrerer Systeme, nicht nur Einzelszenarien
  • Budget‑ und Zeitplanung so früh wie möglich
  • Langfristige Wartungs‑ und Monitoringkonzepte

Schon der Einbau moderner Heiztechnik geht schnell vonstatten – umso ärgerlicher, wenn in der Planung aus Zeitmangel etwas übersehen wurde. Um spätere Unannehmlichkeiten zu vermeiden, sollten Sie sich vorab folgende Fragen beantworten:

  • Welches Heizsystem möchten Sie in den nächsten 20–30 Jahren nutzen?
  • Passt die Dämmung zum geplanten Heizsystem – oder umgekehrt?
  • Wie effizient ist die geplante Erneuerung wirklich?
  • Welcher Energieträger wird künftig dominieren: fossile Brennstoffe oder erneuerbare Energien?

Diese und viele weitere Fragen müssen genau auf das bestehende Gebäude abgestimmt werden. Wer rechtzeitig handelt, profitiert von:

  • Stabilen Betriebskosten
  • Gesteigerter Wertigkeit der Immobilie
  • Optimaler Fördermittel­nutzung

Eine sorgfältige Vorbereitung sichert Ihnen nicht nur eine effiziente und wirtschaftliche Lösung, sondern auch Ruhe und Planungssicherheit für die nächsten Jahrzehnte.

Unser Fazit:

Das GEG setzt ambitionierte Ziele und stellt alle Beteiligten vor Herausforderungen. Wer frühzeitig die richtigen Weichen stellt, kann die Heizungswende aktiv mitgestalten und gleichzeitig:

  • Betriebskosten senken
  • Immobilienwert steigern
  • Einen Beitrag zum Klimaschutz leisten

Mit fundierter Planung und der Nutzung staatlicher Förderprogramme wird aus der Pflicht zur Nachrüstung eine Chance für eine zukunftssichere Wärmeversorgung. Ob und wie weit die neue Regierung Änderungen vornimmt, ist noch nicht klar – spannend bleibt es allemal.

Fotos von Depositphotos

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