Die Wahrheit über die Wanderratte (Rattus norvegicus)

Wir beleuchten die wichtigsten Fakten und geben praktische Tipps. Ratten sind äußerst anpassungsfähige Tiere und können unter verschiedenen Bedingungen überleben. Schätzungen zufolge gibt es in großen Städten mehr Ratten als Menschen, auch hier zu Lande sind die Nagetiere weitverbreitet . Diese Nagetiere profitieren von den Abfällen und Essensresten, die in urbanen Gebieten häufig vorkommen.
Das Leben mit der Wanderratte
Eine genaue Anzahl der Nager ist nicht bekannt, so können diese immer nur geschätzt werden.
- Berlin: Experten gehen davon aus, dass in der Hauptstadt mehr Ratten als Menschen leben – und das bei ca. 3,8 Millionen Einwohnern.
- Bonn: Im Jahr 2018 wurde geschätzt, dass auf jeden Einwohner bis zu fünf Ratten kommen.
Insgesamt geht man von einem Verhältnis von 2 Ratten auf einen Menschen aus. Besonders die Wanderratte ist in urbanen Gebieten heimisch geworden. Sie findet dort nicht nur Nahrung im Überfluss, sondern auch zahlreiche Versteckmöglichkeiten innerhalb der Städte und im Bereich der dortigen Gebäude, die eine schnelle Vermehrung begünstigen. Mit vier bis acht Jungen pro Wurf und mehreren Würfen im Jahr wächst die Population rasant. Die Anpassungsfähigkeit der Ratten an städtische Lebensbedingungen ist erstaunlich. Sie sind nicht nur in der Lage, sich an verschiedene Nahrungsquellen anzupassen, sondern auch an die unterschiedlichen Lebensräume, die von Menschen geschaffen wurden. Gebäude, U-Bahn-Schächte und Müllplätze bieten ideale Bedingungen für die Nager, um sich ungestört zu vermehren.
Städtische Behörden stehen vor der Herausforderung, effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der Rattenpopulation zu finden. Dabei wird oft auf eine Kombination aus Prävention, wie der Sauberhaltung öffentlicher Plätze und der ordnungsgemäßen Entsorgung von Abfällen, und gezielten Bekämpfungsmaßnahmen zurückgegriffen.
Die Ratten sind jedoch nicht nur ein Problem, sondern auch Teil des städtischen Ökosystems. Ihre Präsenz zeigt die Anpassungsfähigkeit von Tieren an menschliche Lebensräume und wirft Fragen zur Koexistenz von Mensch und Tier in urbanen Umgebungen auf. In einigen Städten wird sogar diskutiert, Ratten als Teil der städtischen Fauna zu akzeptieren und Maßnahmen zu ergreifen, die einen toleranteren Umgang mit diesen Tieren fördern.
So stellt sich auch die Frage wie Wohnungseigentümergemeinschaften mit dem Thema umgehen wollen?
Bekämpfung & Vorbeugende Maßnahmen
Die Bekämpfung von Ratten wird von Stadt zu Stadt unterschiedlich gehandhabt. Grundsätzlich ist aber der Tenor, so auch bei den meisten Wohnungseigentümergemeinschaften, das diese bekämpft werden müssen.
Wir raten Eigentümern und Mietern, sich an Fachleute zu wenden. Selbst durchgeführte Maßnahmen mit Mitteln aus dem Baumarkt sind oft wenig effektiv und bergen Gefahren. Giftköder sollten immer so platziert werden, dass Kinder oder Haustiere nicht damit in Kontakt kommen. Zudem ist es wichtig, die Ursachen für einen Rattenbefall zu identifizieren und zu beheben.
Dazu gehört beispielsweise das Verschließen von Zugängen, wo Ratten eindringen können, sowie das Entfernen von Nahrungsquellen, wie offen stehenden Mülltonnen oder ungesicherten Lebensmittelvorräten.
Ein weiterer Aspekt der Rattenbekämpfung ist die Hygiene. Regelmäßiges Reinigen von Kellern, Garagen und anderen potenziellen Nistplätzen kann dazu beitragen, dass Ratten keinen geeigneten Lebensraum finden. Auch die Beseitigung von Unrat und das ordnungsgemäße Lagern von Materialien, die als Versteck dienen könnten, sind entscheidend.
Sie brauchen Unterstützung?
In diesen Themen arbeiten wir eng mit den vor Ort tätigen Hausmeistern und Reinigungsfirmen zusammen, ebenfalls versuchen wir die Bewohner entsprechenden zu sensibilisieren damit es erst gar nicht zu einer Bekämpfung kommen muss.
Insgesamt erfordert die Bekämpfung von Ratten eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl präventive als auch reaktive Maßnahmen umfasst. Nur so kann ein langfristiger Erfolg erzielt werden.
Kosten der Rattenbekämpfung: Was Eigentümer wissen sollten
Die Kosten für eine professionelle Schädlingsbekämpfung können schnell mehrere Hundert Euro betragen, da die Kontrolle und Nachbehandlung oft mehrmals erfolgen muss. Leider sind diese Kosten in der Regel nicht auf Mieter umlegbar, da die Rechtsprechung einmalige Bekämpfungskosten nicht als Betriebskosten anerkennt. Lediglich präventive Maßnahmen, die regelmäßig anfallen, können umgelegt werden.
Unser Tipp: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Lassen Sie sich von Experten beraten, um die besten Maßnahmen für Ihre Immobilie zu treffen. Eine regelmäßige Kontrolle kann helfen, Schädlingsbefall frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Viele Schädlingsbekämpfungsunternehmen bieten mittlerweile präventive Wartungsverträge an, die nicht nur kostengünstiger sind, sondern auch für ein höheres Maß an Sicherheit sorgen. Diese Verträge beinhalten oft regelmäßige Kontrollen und Behandlungen, die vermeiden, dass sich Schädlinge einnisten.
Zusätzlich sollten Sie darauf achten, Ihre Immobilie in einem guten Zustand zu halten. Risse in Wänden, undichte Fenster oder Türen sowie eine unsachgemäße Lagerung von Lebensmitteln können Schädlingen einen idealen Lebensraum bieten.
Wenn Sie dennoch einen Befall feststellen, zögern Sie nicht, schnell zu handeln. Je früher Sie einen Fachmann hinzuziehen, desto geringer sind meist die Folgekosten und der Aufwand für die Bekämpfung. Achten Sie darauf, dass der Dienstleister über die nötigen Qualifikationen und Zertifikate verfügt, um eine effektive und sichere Bekämpfung zu gewährleisten.
Insgesamt gilt: Proaktive Maßnahmen sind der Schlüssel zur Minimierung von Schädlingsproblemen und damit auch der damit verbundenen Kosten. Investieren Sie in die Prävention und sichern Sie so den Werterhalt Ihrer Immobilie.
Prävention: So verhindern Sie einen Rattenbefall

Einige einfache Maßnahmen können helfen, das Risiko eines Rattenbefalls zu minimieren:
- Vogelfütterung kontrollieren
Füttern Sie Vögel nur gemäß der Hinweise. Unkontrolliertes Auslegen von Futter lockt Ratten an. Es ist wichtig, die Futterstellen regelmäßig zu reinigen, um eine Ansammlung von Schmutz und verrottendem Futter zu vermeiden. Verwenden Sie spezielle Futterspender, die das Futter vor Regen und Schmutz schützen und gleichzeitig den Zugang für unerwünschte Tiere minimieren. Achten Sie darauf, nur die empfohlenen Futtersorten zu verwenden, die für die jeweiligen Vogelarten geeignet sind.
Zusätzlich sollten Sie darauf achten, das Futter in angemessenen Mengen auszulegen, um eine Überfütterung zu vermeiden.
Wenn Sie feststellen, dass sich Ratten oder andere Schädlinge an den Futterstellen aufhalten, sollten Sie die Fütterung sofort einstellen und die Umgebung gründlich reinigen. - Lebensmittelreste richtig entsorgen
Lebensmittelreste gehören in den Hausmüll oder die Biotonne – nicht auf den Kompost. - Toiletten korrekt nutzen
Entsorgen Sie keine Essensreste über die Toilette. Das lockt Ratten in die Kanalisation und kann Verstopfungen verursachen. Stattdessen sollten Sie Ihre Essensreste in den Müll oder, wenn vorhanden, in den Biomüll entsorgen. Auf diese Weise tragen Sie dazu bei, die Umwelt zu schützen und die Abwasseranlagen in gutem Zustand zu halten. - Mülltonnen richtig verschließen
Halten Sie Mülltonnen stets geschlossen, und stellen Sie keine Speisereste oder Beutel daneben ab. Entsorgen Sie Abfälle ordnungsgemäß und achten Sie darauf, dass der Müll nicht überquillt. Offene Mülltonnen ziehen nicht nur die kleinen Nager an, sondern können auch unangenehme Gerüche verursachen. Verwenden Sie feste Deckel, um zu verhindern, dass Tiere Zugang zu den Abfällen erhalten. Wenn möglich, trennen Sie Ihren Müll in die entsprechenden Recyclingbehälter. - Keller und Rohrleitungen überprüfen
Kellerfenster sollten geschlossen oder mit Mäusegittern versehen sein. Defekte Rohrleitungen sind häufig ein Zugang für Ratten. Auch das zeitnahe Entfernen von Speermüll und das Überprüfen von Kellern auf mögliche Nistplätze kann helfen, einen Befall zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen.
Spoiler: Ratten klettern auch hoch hinaus
Selbst Wohnungen in oberen Stockwerken bieten keinen Schutz vor Ratten. Über Abwasserleitungen können sie bis in die höchsten Etagen gelangen.
Ein Beispiel aus der Praxis: In einer von uns betreuten Immobilie schaffte es eine Ratte bis in die achte Etage. Selbst in einem modernen Gebäude, das scheinbar gut isoliert ist, können Ratten auf überraschend geschickte Weise eindringen. Die Abwasserleitungen bieten ihnen nicht nur einen Zugang, sondern auch einen geschützten Weg, um sich unbemerkt zu bewegen. In dem besagten Fall in der achten Etage war es ein Schock für die Bewohner, als sie die Ratte in der Toilette entdeckten.
Die Situation erforderte sofortige Maßnahmen. Zunächst wurde ein Fachmann für Schädlingsbekämpfung hinzugezogen, der eine gründliche Inspektion des gesamten Gebäudes durchführte. Dabei stellte sich heraus, dass es mehrere Schwachstellen im Rohrsystem gab, durch die die Ratten in die höheren Stockwerke gelangen konnten.
Diese Erfahrung zeigte deutlich, dass Ratten nicht nur ein Problem in Kellern oder Erdgeschossen sind, sondern auch in den oberen Etagen von Wohngebäuden ernsthafte Herausforderungen darstellen können. Es ist wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen und die Gebäude regelmäßig auf mögliche Eindringlinge zu überprüfen.
Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Die Bekämpfung von Ratten ist aufwendig und mitunter kostspielig, aber mit präventiven Maßnahmen lässt sich das Risiko eines Befalls deutlich reduzieren. Unser Team steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite – von der Ursachenanalyse bis hin zur Schädlingsbekämpfung.
Haben Sie weitere Fragen oder benötigen Sie Unterstützung? Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne!
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